Geschichte des Bonbons

Die Geschichte des Bonbons datiert über tausend Jahre zurück; noch bevor die Zuckerherstellung bekannt wurde, gab es im antiken China, Griechenland, im römischen Reich und in anderen Regionen aus Honig gefertigte Süßwaren, die Bonbons entsprachen. Sie enthielten unter anderem beschichtete Früchte oder Blüten. Nachdem um 600 in Persien entdeckt wurde, wie aus Zuckerrohrsaft Zucker gewonnen werden kann, wurde als Folge daraus um 700 in Arabien „Fanid Chsai“ gehandelt, eine Bonbonmasse aus Zucker und Fruchtsaft. Die Apotheker waren die ersten, die in Europa bittere Kräuterextrakte mit Zucker mischten, um diese schmackhafter zu machen.
Zucker war sehr teuer und es waren zumeist nur Fürsten- und Königshöfe, die sich den Reichtum von Süßigkeiten leisten konnten. Eine Erzählung besagt, dass König Henri IV(1553–1610) zu seiner Hochzeit 1572 Zuckerwaren anbieten ließ. Die Kinder sollen daraufhin ausgerufen haben „Bon!“ (französisch: gut) und als Steigerung „Bon! Bon!“, wodurch die Bezeichnung Bonbon entstanden sein soll. Durch die Herstellung von Zucker aus Zuckerrüben und die Industrialisierung der Produktion wurde Zucker immer preiswerter und zu einem Produkt des täglichen Bedarfs.
Die industrielle Bonbonproduktion in Deutschland geht auf Franz Stollwerk zurück. Er gründete 1839 in Köln eine Mürbebäckerei und erkannte schnell, dass „Brustbonbons“ wegen der damals häufigen Hals- und Lungenerkrankungen sehr gefragt waren. Da er in seiner Gesellenzeit in Paris das karamelisieren, also das Versieden von Zucker und das Mischen mit allerlei Kräutern und Früchten erlernt hatte, erweiterte er seine Conditorei um eine Bonbonfabrik. Hier produzierte er ab 1841 „Stollwerck’sche Brustbonbons“ und geriet durch seine Verkaufserfolge schnell in einen Rechtsstreit mit den Apothekern, die sich die Produktion solcher Arzneien und Heilmittel vorbehielten. Nach zahlreichen Prozessen erreichte er einen Ministerialerlass vom 2. Januar 1846, wonach es „den Konditoren des ganzen preußischen Staates nicht verwehrt sei, Karamellen, Bonbons und andere Waren herzustellen und zu verkaufen“.
Fortan baute er seine Vertriebswege bis weit über die Grenzen des deutschen Zollvereins hinaus aus. Bereits Ende 1846 hatte Stollwerck in Deutschland 44 Verkaufsstellen und mehr als 1000 Vertreter. Für größere Absatzgebiete hatte er „General-Niederlagen“ eingerichtet, die Verkäufer waren Konditoren, Krämer, Apotheker, Delikatessenhändler, Restaurants, Theater-Gaststätten und die Bahnhofsgaststätten im damals rasch wachsenden Eisenbahnnetz in Europa. Wegen seiner Verkaufserfolge nannte man ihn in Köln und Umgebung den „Kamellen-Napoleon“.


Quelle: Wikipidia https://de.wikipedia.org/wiki/Bonbon